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beim Musiker und Künstler Martin Widl aus Erding

Crescendo

Magazin für klassische Musik und Lebensart

Martin Widl war der erste Künstler, mit dem CRESCENDO in seinem Jubiläumsjahr 2018 in der Münchner Redaktion eine Vernissage veranstaltete. Martin Widl hatte mit einem Gemälde aus seinem Zyklus „Farben der Seele“ 2017 den Sommerwettbewerb der Deutschen Grammophon mit dem Geiger Daniel Hope gewonnen.

Schönheit des Alters
von Ruth Renée Reif v. 22.9.2020

Martin Widl zeigt in der Kunstmeile 2020 Aichach und beim Corona-Kunst-Projekt „Ein Meter fünfzig“ der Moritzkirche Augsburg Arbeiten mit Rostoxidation.

Corona-Kunst-Projekt „Ein Meter fünfzig“ der Moritzkirche Augsburg

„Experimentelle Malerei ist für mich ein ständiges Entdecken und Verwerfen, ein Werden und Vergehen, ein Suchen und Finden“, lautet das künstlerische Credo von Martin Widl. Seine Werke erarbeitet er in mehrfachen Schichten. Materialien wie Erde, Sand, Bitumen, Marmormehl und Asche trägt er mit Farben und Pigmenten auf die Leinwand auf, um sie in einem fortdauernden Entstehungsprozess zu bearbeiten und zu Ausdrucksmitteln seelischer Improvisation werden zu lassen. Durch das Auswaschen von Überlappungen oder Abtragen von Überlagerungen, Pinseln und Spachteln verleiht er seinen Arbeiten mit reliefartigen Strukturen eine suggestive Kraft. Aus dem Bildgrund wachsen pflanzliche Gebilde und geheimnisvolle Landschaften und öffnen im Betrachter Seelenräume.

Zu sehen auf der Kunstmeile Aichach 2020 im Außenbereich der Stadtkirche: zwei Arbeiten mit Rostoxidation auf Stahlblech von Martin Widl
(Foto: © Martin Widl)

Für die Ausstellungen in Aichach und Augsburg, zu denen er eingeladen wurde, erstellte Martin Widl faszinierende Arbeiten mit Rost. Die Veränderungen, die dieses Material in sich trägt, spiegeln zugleich den Entstehungsprozess seiner Arbeiten, der einem Rhythmus von Werden und Vergehen und neuerlicher Suche folgt. „Meine Rostarbeiten symbolisieren für mich das Thema Vergänglichkeit“, erläutert er. „Veränderung der natürlichen Gegebenheiten – Rost als Symbol des Vergänglichen und zugleich Schönheit des Alters.“

Eine Detailansicht aus Martin Widls Rostarbeiten offenbart das feine Spiel von Strukturen und Farben.  (Foto: © Martin Widl)

Erdinger Anzeiger v. 29./30.08.2020

von Alexandra Anderka

Erdinger Künstler begeistert sich für experimentelle Malerei

Intuition und Affekt sind bei Martin Widls Kunst ausschlaggebende Faktoren. „Sie steuern das Ergebnis“, sagt der Erdinger.

© Peter Bauersachs

Kunst als Seelenzustand

von Alexandra Anderka

In den Bildern von Martin Widl findet man nicht nur Farbe. Auch Bitumen, Sand, Asche oder Erde sind Teil seiner Kunst. Ein Porträt.

Erding – Vorwiegend großformatige Kunstwerke in ausdrucksstarken Farben stapeln sich im Atelier des Erdinger Künstlers Martin Widl. Durch die zusätzliche Verwendung von Bitumen, Sand, Asche, Schellack, Marmormehl und Erde zu Acrylfarben haben die meisten seiner Bilder haptische Elemente. „Fahren Sie ruhig drüber“, ermutigt der Künstler den Betrachter, „das Bild soll man auch spüren können. Da kann man nichts kaputtmachen“, sagt er gelassen.

Gelassenheit scheint überhaupt eine von Widls Tugenden zu sein. Der 67-Jährige habe die Ruhe während der Corona-Zeit genossen, auch wenn ihm etliche Ausstellungen weggebrochen sind. Im Herbst hätte er eigentlich in den Räumen der Akademie für Politische Bildung in Tutzing eine große Werkschau. „Aber mit Maske macht das keinen Spaß. In Absprache mit dem Organisator habe ich die Ausstellung schweren Herzens auf 2021 verschoben“, sagt Widl.

Rund zwei bis drei Jahre im Voraus sei er ausgebucht, was Ausstellungen anbelangt. Mehr könne er nicht bewältigen, da er auch noch zusammen mit einer Bekannten Renaissance-Musik spiele – er auf dem Portativ, einer kleinen Pfeifenorgel, sie auf Laute, Gambe und Gitarre. Derzeit nimmt er noch Unterricht im Kirchenorgel-Spiel – und zum sportlichen Ausgleich findet man ihn zwei- bis dreimal die Woche auf dem Golfplatz.

Zur Malerei kam der gelernte Bankkaufmann, der viele Jahre im Personalmanagement gearbeitet hatte, vor knapp 25 Jahren. Damals besuchte er eine Ausstellung von Emil Schumacher und war von dessen informeller Malerei begeistert. Bis heute gehört Widl zu Schumachers Bewunderern. „Ab da habe ich mich für Malerei interessiert und angefangen, selbst Kunstwerke zu schaffen“, sagt der Künstler.

Er startete mit Collagen, in die er beispielsweise Konzertplakate und alte Orgelpfeifen integrierte. Dann packte ihn das Experimentelle. Als Hobby habe er die Malerei nie betrachtet, es sei vielmehr eine Leidenschaft, der er oft auch nachts nachgegangen sei. In Studienreisen nach Wien, Verona oder Irland sowie in Fortbildungen beim Maler Peter Casagrande, der die Entstehung des Bilds als wesentlichen Teil seiner Kunst betrachtet, eignete er sich Maltechniken an und lernte verschiedene Materialien kennen.

Widls Bilder entstehen in einem oft über Monate andauernden Malprozess, bei dem sich verschiedene Schichten an Malaktionen, darunter auch das Schütten von Acrylfarbe, überlagern. Darunter liegende Farbverläufe bleiben zum Teil sichtbar oder setzen sich an manchen Stellen komplett durch. „Einmal ist mir ein Farbwurf auf ein Bild total misslungen. Ich stellte es weg und schaute es lange Zeit nicht mehr an. Eines Tages holte ich es wieder hervor und arbeitete weiter daran. Ich finde heute, dass es eines meiner besten geworden ist“, beschreibt Widl das Entstehen seiner Werke und gibt zu: „Manchmal kommt man bei einem Bild einfach nicht weiter.“

Intuition und Affekt seien bei Widls Kunst ausschlaggebende Faktoren: „Sie steuern das Ergebnis.“ Experimentelle Malerei ist für den Erdinger ein „ständiges Entdecken und Verwerfen, ein Werden und Vergehen, ein Suchen und Finden“. Experimentelle Malerei bedeute aber auch Scheitern, das Risiko anzunehmen, in neue Räume und räumliche Distanz einzudringen. Sich frei zu machen von Zwängen, um sich dem ungehemmten Arbeitsprozess hingeben zu können. Wann ist dann ein Bild fertig? „Das spüre ich, und meine beste Kritikerin ist da meine Frau“, sagt er.

Widl hält es wie Marc Chagall, der Kunst einmal so beschrieben hat: „Kunst scheint mir vor allem ein Seelenzustand zu sein.“ Gibt es auch Seelenzustände, in denen Widl nicht malt? „Ja, als mein Sohn mit 18 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, da habe ich lange gar nicht gemalt, da war ich wie gelähmt“, sagt der Familienvater, der noch eine erwachsene Tochter hat. Es sei auch nicht so, dass man immer in Schwarztönen male, wenn man traurig ist. Oder in Rot, wenn man fröhlich ist.

Widls Kunst kommt gut an. Seit 2005 stellt er regelmäßig an verschiedenen Orten in Bayern aus oder nimmt an Künstlersymposien teil. Aktuell arbeitet er für die Kunstmeile Aichach an Bildern mit Rost für den Außenbereich – für ihn eine neue Technik. Besonders stolz ist der Maler, dass eines seiner Bilder das Jubiläums-CD-Cover der Zeitschrift „Crescendo“ in der Juni/Juli-Ausgabe von 2018 schmückte.

Der Herausgeber war damals so angetan von Widls Malerei, dass er sich kurzerhand entschloss, eine Vernissage in den Redaktionsräumen des Magazins für klassische Musik in München zu initiieren. „Das war super, ein richtiges Gedränge. Es kamen so viele Leute, und ich habe so gute Gespräche geführt und Kontakte geknüpft.“

Widl glaubt aber auch an Glücksfälle. So sei er 2017 auf einen Wettbewerb des Klassik-Labels „Deutsche Grammophon“ aufmerksam geworden. Das Bild des Sommers hat der weltbekannte Geiger Daniel Hope damals gesucht. Widl reichte ein Kunstwerk ein, das durch warme Rot- und sonnige Gelbtöne besticht – und es überzeugte. „Lustig war, dass ich ,Vier Jahreszeiten‘ von Vivaldi gehört habe, als ich es malte, und Hope das dann auch bei dem Konzert in Potsdam, zu dem ich eingeladen war, gespielt hat.“

Der 67-jährige Erdinger verkauft auch in regelmäßigen Abständen seine Kunst. Er freue sich jedes Mal, wenn eines seiner großformatigen Bilder einen schönen Platz finde. Einen Teil des Erlöses spende er für soziale Zwecke. Doch das Verkaufen sei nicht seine Prämisse. Er nehme an Ausstellungen teil, um anderen Künstlern und kunstinteressierten Menschen zu begegnen. „Aus solchen Begegnungen ergibt sich oft etwas Unerwartetes, etwas Schönes, das das Leben bereichert.“

Alexandra Anderka

Kunst zu Recht Krems

Kunst zu Recht Krems hat sich zum Ziel gesetzt, nationale und internationale künstlerische Positionen im Justizzentrum Krems an der Donau im Rahmen einer Jahresausstellung zu präsentieren. Die teilnehmenden Kunstschaffenden nutzen dabei die üppigen Räumlichkeiten des Justizzentrums, welche Gelegenheit zur Ausstellung auch besonders großformatiger Arbeiten und Installationen bieten, ebenso wie den Vierkant-Innenhof zum Aufstellen ihrer Skulpturen. Das Justizzentrum in seiner Funktion als Kulturträger wird als neuer Meilenstein  in die Niederösterreichische Kunstszene integriert und transformiert sich durch seine Öffnung zu einer pluralistischen Austausch-, Inspirations- und Lernstation für Kunstschaffende, Studenten, Kulturpendler und Touristen, Einheimische, den regulären Parteienverkehr und die Justizbediensteten.

Corona – Information

Aufgrund von Corona hat sich die Vernissage, die ursprünglich im Juni 2020 stattfinden sollte, auf 2021 verschoben. Sobald das konkrete Eröffnungsdatum fixiert ist, wird es an dieser Stelle bekannt gegeben. In der Zwischenzeit findet die Vorankündigung der teilnehmenden Kunstschaffenden statt!

Website: www.martin-widl.de

Experimentelle Malerei ist für mich ein ständiges Entdecken und Verwerfen, ein Werden und Vergehen, ein Suchen und Finden, sie bedeutet aber auch Scheitern, das Risiko anzunehmen, in neue Räume und räumliche Distanz einzudringen; sich frei machen von Zwängen und sich dem ungehemmten Arbeitsprozess hingeben. Eine Ausstellung von Emil Schumacher sowie Bücher über Antoni Tapies haben mich darin bestärkt, mich mit informeller Malerei zu be schäftigen und auseinanderzusetzen.       

Internationales Künstlersymposium Atelier an der Donau

11. – 21.9.2019 Ybbs / Österreich

Im denkmalgeschützten Schiffmeisterhaus in der Stadt Ybbs an der Donau veranstaltet der Verein Atelier an der Donau vom 11 – 21.September 2019 ein Künstlersymposium mit internationalen Kunstschaffenden.

Inspiriert durch den großen Küsntler dieser Region – Oskar Kokoschka– bietet das Atelier an der Donau der Gegenwartkunst eine Plattform.

Das Atelier an der Donau ermöglicht österreichischen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern einzigartige Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten zum Austausch

Juli – August 2018

Crescendo – Magazin für klassische Musik und Lebensart

Martin Widl war der erste Künstler, mit dem CRESCENDO in seinem Jubiläumsjahr 2018 in der Münchner Redaktion eine Vernissage veranstaltete.
In den Räumen der Redaktion zeigte er meditative großflächige Farbgemälde.
Zugleich gestaltete er mit einer Arbeit aus dem Zyklus „Farben der Seele“ das Cover der Premium-CD Ausgabe Juni/Juli/August 2018

Zyklus „Farben der Seele“ – Cover der Premium-CD Ausgabe Juni/Juli/August 2018

Martin Widl hatte mit dieser Arbeit aus seinem Zyklus „Farben der Seele“ 2017 den Sommerwettbewerb der Deutschen Grammophon mit dem Geiger Daniel Hope gewonnen.

August 2017

Wettbewerb des Klassiklabels Deutsche Grammophon mit dem Geiger Daniel Hope

Das schönste Bild des Sommers

Daniel Hope hat den Gewinner seines Sommerwettbewerbs gekürt. Der Geiger rief dazu auf ein “persönliches Bild vom Sommer” einzureichen und hatte eine Reise zu seinem Konzert am 18. August, am Vorabend der Potsdamer Schlössernacht, sowie ein persönliches Kennenlernen zu verlosen. 

Unter allen Einsendungen hat Daniel Hope das Kunstwerk von Martin Widl ausgewählt. Wir gratulieren dem Gewinner herzlich!

Daniel Hope
31. Juli um 01:06 ·

Ich freue mich, dass mir so viele Menschen ihr persönliches Bild vom Sommer geschickt haben. Es gab viele wunderschöne Motive, aber für mich ist Martin Widls Farbexplosion eine wunderbare und aufregende Darstellung von der kreativen Energie, die uns der Sommer liefert. Ein tolles Bild! Vielen Dank – wir sehen uns am 18.8 in Potsdam!

Meet an Greet mit Daniel Hope